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Der
nördlichste Baltenstaat kann sich sehen lassen. Etwas kleiner als
Niedersachsen und eher dünn besiedelt (45.339 qkm/1,3 Mio. Einwohner), steht
ein Viertel des Landes unter Naturschutz. Fünf Nationalparks und zahlreiche
andere Schutzgebiete beherbergen eine erstaunlich vielgestaltige Tier- und
Pflanzenwelt. Das Meer, winzige, kleine und größere (Halb-)Inseln, Strände,
Wiesen, zehntausend Jahre alte Moore, Flüsse, Seen, undurchdringliches
Dickicht und tiefe Urwälder bieten selbst Wölfen, Bären und Elchen geeignete
Lebensräume. Ganzjährig. Kaum vorstellbar, dass
Estlands Küste stolze 3.794
Kilometer Länge misst. Die höchste Erhebung im livländischen Hügelland trägt
den Namen Suur Munamägi (318 m NN): der landesweite Durchschnittswert kommt
über 50 Höhenmeter nicht hinaus. Bei Vogelkundlern genießt Estland einen
hervorragenden Ruf. Ãœber 370 Vogelarten wurden nachgewiesen. Zweihundert
sind Brutvögel, der Rest Durchzügler.
Estnischer Nationalvogel ist
die Rauchschwalbe. Millionen arktischer Zugvögel schauen jedes Jahr im
Frühling im westlichen Estland vorbei (North Atlantic Flyway).
Tausende nehmen sich Zeit für einen kurzen Zwischenstopp (März bis
Mitte Mai). Bereits im August beginnt die Rückwanderung. Zehntausende
Wasservögel überwintern im eisfreien Küstengewässer Westestlands (November
bis März). Im Frühling (ab April) und Sommer liefern sich Buchfinken, Amsel,
Kuckuck und weitere Stimmbegabungen muntere Konzerte. Nachts sind Eule und
Auerhahn zu hören. Beste Sichtungsergebnisse versprechen etwa die Insel
Saaremaa, Kap Poosaspea, das artenreiche Silma Schutzgebiet und die mit
Weiden, Schilf und
Salzwiesen besetze, flache Bucht des Matsalu
Nationalparks. Sechsunddreißig verschiedene Orchideen (Lady Slippers,
Bird’s nest Orchid, Fly Orchid) lassen die Herzen der Botaniker
schneller schlagen. In Laelatu (Westestland) wurden auf einem
einzigen Quadratmeter schon siebzig Pflanzenarten gefunden. Saison
für Wildblumen und Orchideen ist Ende Mai bis Mitte Juli. Einer der größten
Liegeplätze von Grau- und Ringelrobben im Baltikum befindet im
Inselschutzgebiet in der Nähe der Landzunge von Sääretirp. Geht es um
Vierbeiner, hat Estland außer Bibern, Nerzen, Kaninchen, Füchsen, Schweinen,
Rehen und Hirschen auch einen beachtlichen Bestand an Großwild vorzuweisen.
Die meisten der siebenhundert Braunbären leben in Alutaguse, den Altwäldern
und Mooren (Bogs) zwischen Lahemaa Nationalpark und Peipussee an der
Ostgrenze. Die Zahl der Wölfe wird auf zweihundert geschätzt. Zirka 12.000
Köpfe zählen die Elche. Von Unterständen, Plattformen, zu Fuß und per Boot
lassen sich Wildtiere und Vögel mit etwas Glück in ihrer natürlichen
Umgebung aus nächster Nähe beobachten. Saison Mai bis Oktober. Wölfe auch im
Winter (Januar/Februar). Wobei Frühjahr und Herbst im Vergleich zum
Hochsommer der Vorzug gebührt. „Natürlich Estland“, spannende
Aussichten also, eines der kleinsten Länder Europas ganz individuell oder in
kleiner Gruppe genauer in Augenschein zu nehmen. Wo auch Natur noch Zukunft
hat.