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Kalabrien.
Stiefelspitze zwischen den Meeren.
Gerade im Frühling und
beginnenden Herbst sind stabile
Schönwetterlagen an der Küste und im subalpinen Hochgebirge klimatisch und
fotografisch ein lohnendes Ziel für Naturfotografen. Die üppig blühende
mediterrane Vegetation zeigt sich bereits im Frühjahr an der Küste. Die kalabrische Kiefer, Steineichen, erlen, Weißbuchen, Linden, Tannen oder
Schuppenpinien, leuchtend gelbe Ginsterbüsche und Heidelandschaften,
Singvögel und Greife, lassen sich auch im Sommer bewundern. Schon 1968 wurde
die erste Schutzzone in Kalabrien eingerichtet, die später den Namen
Parco Nazionale della Calabria (16.000 ha). erhielten. Das gesamte
Gebiet ist frei zugänglich. Eine weitere Schutzzone ist der Pollino
Nationalpark an der nördlichen Grenze zur Basilikata. Unterhalb der
Baumgrenze befinden sich ausgedehnte Wälder. In beiden Parks gibt es kleine
Populationen des Apen
nin Wolfes. Der Königsadler brütet in schroffen
Felswänden. Verschiedenste Völker hinterließen hier ihre Spuren. Traditionen
und architektonische Zeugnisse erinnern an bewegte Zeiten. Kalabrien ist auf
drei Seiten vom Meer umgeben. Das Tyrrhenische Meer im Westen wird
ihrer Farbspiegelungen wegen auch violette Küste (Costa Viola)
genannt. Am Ionischen Meer im Westen bestimmen sanfte Landschaften
und ruhige Buchten das Bild (Jasmin Küste). Die Straße von Messina
trennt den Stiefel von Sizilien. Gut zwei Flugstunden sind es bis zum
urwüchsigen Land an der Südspitze. Am besten mit dem Auto und zu Fuß zu
erkunden.
Besuchsziele (Auswahl):
Tropea, Scilla, Capo Vaticano, Reggio Calabria, Aspromonte Gebirge,
Pentedattilo, Gerace, Serra San Bruno, Soverato, Pizzo, Moreno Calabro (Pollino
Gebirge) Soverato, Civita (Raganello Canyon), Cosenza.
Reisezeit:
Anfang April/Mai. September/Oktober.
Saisonal.
Sizilien. Zeitlos
jung, betörend schön.
Nicht Italien, nicht Europa, auch nicht Afrika. Die
größte Insel im Mittelmeer (25.708 qkm) ist weltoffen und zurückhaltend
zugleich,
herzlich vereinnahmend und rücksichtsvoll, ernst und heiter. Ein
Schatz, den die Insulaner (ca. 5 Mio. Einwohner) aus der Vergangenheit in
die Gegenwart gerettet haben. Es waren viele über die Jahrtausende, die
gekommen sind, viele, die wieder verschwanden und viele, die blieben.
Griechen und Karthager, Römer, Araber und Germanen. Sie eroberten,
herrschten und begeisterten sich. Sie bauten Statuen und Tempel, legten
Mosaiken, schufen normannische Kathedralen, staufische Kastelle, bourbonisch
e und aragonische Paläste in einmalig schönen
Landschaften. Natürliche, kulturelle und kulinarische Vielfalt gehen auf Sizilien
erstaunliche Verbindungen ein. Im Großen wie im Kleinen gibt es immer wieder
Neues zu entdecken. Trinakria (Land der drei Vorgebirge)
nannte Homer das von drei Meeren umspülte und von drei Gebirgen durchzogene
dreieckige Eiland, das er zu einem Schauplatz seiner „Odyssee“ machte. In
den späten 1980-er Jahren begann auf Sizilien das Umweltbewusstsein zu
wachsen. Waren es anfangs gedankenlose Müllentsorgung und
Verkehrsverdichtung, die
angegangen wurden, regte sich bald auch Widerstand
gegen Meeresverschmutzung und Parzellierung der Küsten. Zingaro Naturpark
machte den Anfang. Das erste sizilianische Schutzgebiet beeindruckt mit
artenreichem Pflanzenbewuchs. Es verdankt seine Existenz einem
Volksentscheid. Heute sind 10 Prozent der Insel durch 3 Naturparks und 90
Reservate geschützt. Ständig bedroht durch ein Korruptionsgeflecht aus
Wirtschaft und Politik. Da würde eine Rundreise neben prächtiger Baukunst,
kulinarischen Versuchungen und kunterbuntem Alltagsleben auch ungeahnte
Eindrücke in Naturparks wie Madonie und Nebrodi
(Inselinnere), im Naturreservat (60.000 ha) des Ätna (3.340 m
NN) oder in den mit fotogenen Windmühlen bestandenen Salinen von Trapani
bereithalten. Den Versuch wäre es wert. Mit Auto und auf Wanderungen
besonders verlockend. Besuchsziele (Auswahl): Catania, Ätna,
Taormina, Cefalu, Palermo, Monreale, Zingaro Naturpark, Erice, Segesta,
Trapani, Marsala, Selinunte, Chiaramonte Gulfi (Ragusa), Piazza Armerina,
Caltagirone, Vendicari Naturpark, Siracusa.
Reisezeit: Ende März bis Mai. September/Oktober.
Saisonal.
Liparische/Äolische Inseln.
Feuerberge im blauen Meer.
Wenn nach und nach vor der
Nordostküste Siziliens Inseln wie gewürfelt aus dem Meer wachsen, werden
weiße Tupfer plötzlich zu Häuschen und bunte Punkte zu schaukelnden Booten.
Sieben bewohnte Inseln (115,4 qkm Gesamtfläche) und eine Reihe winziger
unbesiedelter Felsklippen und Eilande verteilen sich im Tyrrhenischen
Meer, das gerade hier eine seiner tiefsten Stellen hat. Vom
sizilianischen Hafen Milazzo aus sind drei Inseln nahe
beieinander
auszumachen, Vulcano, Lipari und dahinter Salina. Von
ihr den Blick nach Westen gerichtet, ist die Silhouette von Filicudi
zu erkennen. Dahinter versteckt sich Alicudi (Ende der Welt).
Nördlich von Salina ragt Panarea aus dem Wasser und noch weiter nach
Norden Stromboli, dessen inzwischen unregelmäßigen Feuergarben in den
Nachthimmel zum Markenzeichen geworden sind. Jede Insel besitzt ihren
eigenen Charakter. Alle sind jedoch vulkanischen Ursprungs und wurden 2000
zum Weltnaturerbe erklärt. Schon griechische und
lateinische Geografen
betrachteten den Archipel als Ort der Magie. „Im Frühjahr zum Staunen, im
Herbst zum genießen“ schrieb Goethe. Homer vermutete auf einer Klippe den
Palast des Windgottes Eolos. Daher auch der Zweitname Äolische Inseln.
Sieben Jahrtausende ständiger menschlicher Besiedlung hinterließen ihre
Spuren. Obschon nur kurze Bootspassagen voneinander entfernt, kokettieren
die Inseln mit sehr
unterschiedlichen Seiten, mit kultureller und
natürlicher Vielfalt auf kleinem Raum. Wildromantische Landschaften,
malerische Aussichten, Steilküsten und dicht bewachsene Terrassenhänge,
duftende Blütenpflanzen, milde Luft- und Wassertemperaturen, leichte bis
anspruchsvolle alte Hirtenpfade machen die Inseln zu einem besonderen
Ereignis. Zu einem Magnet für Wanderer. Vulkane im kristallklaren Meer.
Geformt durch Feuer, Wasser und Wind. Gestandene Italienreisende kennen
viele Regionen. Aber die Liparischen Inseln? Goethe hatte recht. Unbedingt
eine Reise wert. Besuchsziele: Alle sieben Inseln lohnen.
Reisezeit:
Ende März bis Mai. September bis Anfang
Reiseempfehlung: Liparische Inseln Wanderreise (PDF-Flyer)